Familie Heumann betrieb eine Metzgerei. Das Gebäude steht noch, ist aber leicht verändert.
Im Dezember 1938 war die Familie gezwungen, das Haus zu verkaufen. Moritz (Moses) Heumann organisierte die Flucht in die Niederlande. Seine Tochter Berta, seine siebenjährige Enkelin Johanna Lore und sein Schwiegersohn Berthold Weiss emigrierten von dort im November 1939 in die USA.
Moritz Heumann blieb in den Niederlanden und tauchte unter. Die SS entdeckt ihn und deportierte ihn nach Theresienstadt.
1950 stellten Berta Weiss und ihre Schwester Hildegard Süssmann einen Antrag auf Rückerstattung an das zuständige Wiedergutmachtungsamt beim Landgericht Münster, den sie nach einem Vergleich mit den Erben des Käufers ihres Wohnhauses zurückgezogen.
In Erinnerung an Moritz Heumann wurde im September 2007 ein Stolperstein verlegt. Zu diesem Ereignis reiste auch die Enkelin Johanna Gartenhaus (geb. Weiss) mit ihrem Ehemann und ihren zwei Söhnen aus den USA an.
Sie besuchte auch die Synagoge, in der ihre Eltern 1931 geheiratet hatten sowie das Grab ihrer Großmutter Johanna Heumann (*30. November 1876, + 27. November 1931) auf dem jüdischen Friedhof in Selm-Bork.