Familie Portje

Familie Portje stammte aus den Niederlanden und hatte sich ein Geschäft in Selm aufgebaut, direkt an der Hauptstraße.

In den Jahren nach 1933 nahmen die Repressalien und Einschränkungen immer weiter zu, so dass die Familie 1939 in die Niederlande zurückkehrte.

Vor allem der Boykott jüdischer Geschäfte setzte die Portjes unter Druck: Viele ihrer Kunden erhielten Unterstützung vom Staat. Diese zahlte man ab 1935 jedoch nicht mehr an Personen aus, die bei jüdischen Händlern einkauften.

In der Pogromnacht wurde das Geschäft ausgeraubt und in Brand gesteckt. Ihr Wohn- und Geschäftshaus mussten sie anschließend verkaufen.

Im Verzeichnis jüdischer Gewerbetreibende im Amtsbezirk Bork wird auch Leopold Portje genannt.

Für seinen Wiedergutmachungsantrag braucht Leopold Portje Unterlagen zu den Ereignissen in der Reichspogromnacht.

Im Amtsbezirk Bork liegen keine Unterlagen zur Verfolgung der jüdischen Bürger.

Leopold Portje schrieb 1954 an die Stadt Selm, um das Protokoll zu den Geschehnissen in der Reichspogromnacht zu erbitten. Dieses benötigte er für einen Wiedergutmachungsantrag.

Bildquellen

Wiedergutmachung Portje
Stadtarchiv Selm AB-3 5149
Antwortschreiben Wiedergutmachung Portje
Stadtarchiv Selm AB-3 5149
Käufer beim Juden Portje
Stadtarchiv Selm, AB-2, 2541