Familie Herz betrieb ein Manufakturwarengeschäft in der Bonenstraße 21. Louis war ein politischer Mensch und so trat er für die Zentrumspartei 1919 zu den Kommunalwahlen an. Er wurde zum Stadtverordneten gewählt.
Sein Bruder Philipp heiratete 1884 Sara Blumenthal. Das Ehepaar hatte drei Töchter: Helene, Emmy und Jenny. Helene arbeitete später im elterlichen Geschäft, das sie nach dem Tod ihres Vaters 1917 übernahm. Jenny lebte in Luxemburg, Emmy in Wittlich und starb 1933. Ihre Tochter Charlotte zog 1929 nach Werne und lebte bei Helene und Sara.
1941 wurde Charlotte nach Riga deportiert . Sie überlebte den Holocaust nicht.
1942 wurden Sara und Helena Herz gezwungen, ihr Haus zu verlassen und in das Haus der Familie Simons, ein sogenanntes Judenhaus am Roggenmarkt umzusiedeln. Nur wenige Monate später wurden beide nach Münster zwangsumgesiedelt. Sara verstarb im Juli 1942. Im selben Monat wurde Helena nach Theresienstadt deportiert, von dort im Januar 1943 weiter nach Auschwitz. Sie wurde nach dem Krieg für tot erklärt.
Meldekarte des Philipp Herz, gut lesbar findet sich auf der Karte auch der Eintrag für seine Frau Sara.