Familie Gumpert

Die Geschwister Louis und Cäcilie Gumpert führten auf der Bonenstraße ein Wäsche- und Putzmachergeschäft. Inhaberin war Cäcilie, die von Beruf Putzmacherin war.

Am Junggesellschutzenfest 1926 nahmen auch jüdische Männer Teil, unter anderem ein Mitglied der Familie Gumpert.

Während der Reichspogromnacht zog einer Horde Menschen unter der Führung des Polizisten Kretschmer zum Hause Gumpert. Sie drangen ins Gebäude ein, zerschlugen Möbel und Fenster. Louis Gumpert floh vor den Tätern aus dem Fenster des ersten Stocks und versuchte, auf das Nachbarhaus zu gelangen. Ein Augenzeuge berichtete, Gumpert sei jedoch abgerutscht, habe nur die Dachrinne des benachbarten Hauses zu fassen bekommen und sei dann auf die Straße gefallen.

Den Schwerverletzten ließ man zunächst dort liegen. Erst auf Drängen einiger Umstehender veranlasste die Polizei einen Transport ins Krankenhaus.

1942 wurde Louis Gumpert im Getto Lodz ermordet, Cäcilie im gleichen Jahr in Treblinka. Auch aus der mit ihnen eng verwandten Familie Lippmann überlebte niemand den Holocaust.

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Bildquellen

Das Geschäft der Gumperts in der Bonenstraße
Stadtarchiv Werne, Bildarchiv H1/33
Junggesellenschützenfest
Stadtarchiv Werne, Bildarchiv Sch2/2