Nur wenige Juden aus Werne überlebten den Holocaust. Einer von ihnen war Heinrich Salomon, der 1908 geboren wurde. Bereits Heinrichs Vater war in Werne als Metzger tätig, Heinrich selbst eröffnete 1931 sein eigenes Geschäft.
Während der Pogromnacht wurde auch er misshandelt, geschlagen und verhaftet. Unter Schock stehend unternahm er einen Selbstmordversuch. Der Arzt Dr. Hövener veranlasste daraufhin seine Verlegung in ein Krankenhaus. Nach zehn Tagen wurde er jedoch ins Gefängnis überführt.
Ihm gelang die Flucht auf Grund eines Missverständnisses, wie er später berichtete. So habe er nach der Pogromnacht von der Gestapo die Nachricht erhalten, es läge ein Brief mit einer Einwanderungsgenehmigung in die USA vor.
Seine Flucht, die ihn am 28. August 1939 noch knapp aus Deutschland herausführte, gelang nur dank der mangelhaften Englischkenntnisse der Gestapo. Tatsächlich hatte in dem Brief das genaue Gegenteil gestanden. Sein Onkel schrieb Heinrich damals, er dürfe leider nicht in die USA auswandern. Die Gestapo verstand dies jedoch nicht und ließ ihn gehen. „Ich hatte großes Glück, der Hölle zu entkommen“, so Salomon später. Das Kloster unterstützte ihn bei seinen Fluchtvorbereitungen.
Heinrichs Schwester Herta, verheiratete mit Ewald Schleimer, überlebte den Holocaust nicht. Sie, ihr Mann und ihre nicht mal ein Jahr alte Tochter Mathel wurden nach Trawniki deportiert. Dort wurden sie vermutlich ermordet.
Von 1958 an bis zu seinem Tod 1992 kehrte Heinrich um Versöhnung bemüht immer wieder in seine Heimatstadt Werne zurück.