Nach der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 kam es in vielen deutschen Städten zu Aufmärschen von NSDAP-Anhängern. Auch vor dem Lüner Rathaus wurde eine Versammlung von Anhängern abgehalten. Auch wenn viele Lüner 1933 noch verhalten reagierten, nahm die Teilnahme an Aufmärschen und Feiern stetig zu.
Bei den Kommunalwahlen am 12. März 1933 hatte die NSDAP jedoch mit über 25% die meisten Stimmen erhalten und stellten fortan die größte Gruppe im Lüner Stadtrat. Kurz darauf begann die Ausschaltung politischer Gegner. Die letzte Ratssitzung in Lünen mit Vertretern der SPD fand am 31. März 1933 statt. Drei Monate später wurde die SPD verboten. Bald darauf wurden die 18 “Ratsherren” nicht mehr gewählt, sondern vom NSDAP-Kreisleiter berufen.
Am 29. Juni 1934 besuchte Adolf Hitler die Stadt Lünen. Über die Bäckerstraße fuhr er, begleitet von einem entsprechenden Aufgebot, durch die Lüner Innenstadt. Schulklassen hatten den Empfang Hitlers vorbereitet und Lieder einstudiert und ganz Lünen war auf den Beinen. Die Halbjüdin Lina Levy berichtete, Hitler sei empfangen worden „wie ein Gottgesandter“.
Die Buddenburg in Lünen-Lippholthausen war seit der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 eine Feldmeisterschule des Freiwilligen Arbeitsdienstes (ab 1935 Reichsarbeitsdienst), die Hitler während seines Aufenthalts in Lünen ebenfalls besuchte und dort eine Parade abnahm.